Erfolg durch Kooperation

Wie kann erreicht werden, dass bei Bauprojekten gehalten, was zu Beginn versprochen wird? 
Gibt es Arbeitsmethoden, deren Anwendung den Projekterfolg sichern?

Ist-Situation

Planungs- u. Bauprojekte gestalten sich zunehmend komplex. Die Gründe sind vielfältig; unzureichende Vorbereitung, externe Einflussfaktoren, ungeklärte Schnittstellen, mangelhafte Kommunikation und Zusammenarbeit sind nur einige Gründe. Hoher Kosten- und Termindruck (Kosten und Endtermin stehen von Beginn an fest) tun dann das Übrige um ein zu anfangs euphorisch ausgerufenes Projekt zum Desaster werden zu lassen. Beispiele gibt es hierfür genug.

Diesem Sachverhalt begegnen die Akteure i.d.R. mit klassisch Methoden, d.h. lange Gesprächsprotokolle, langen To-Do-Listen, Verträge mit abgegrenzten Leistungsbildern und Zuständigkeiten, Verantwortung für Teilbudgets, Kostenpartizipation der Honorare komplexen Balkenterminplänen (Gant-Charts).

Die Projektumsetzung wird „nach vorn“ gedacht, Unvorhergesehenes wird als Störung wahrgenommen und bringt das Gefüge sofort aus der (geplanten) Bahn. Die übliche Projektdauer von Bauprojekten beträgt mehrere Jahre – bereits in diesem Sachverhalt verbergen sich eine Vielzahl an Risiken für die ungestörte Projektumsetzung. Anstatt anzuerkennen, dass Bauprojekte eben komplex und damit nur in gewissem Maße planbar sind, wird an einmal fixierten Kosten und dem Endtermin festgehalten.

Wie können Projekte dennoch erfolgreich umgesetzt werden?

An den äußeren Einflüssen wie Dauer, technische Normen, politische Einflussnahme etc. kann kaum etwas geändert werden.

Die Bearbeitungsmethodik und die Einstellung der Projektbeteiligten kann jedoch sehr wohl positiven Einfluss nehmen und ein Erfolgsgarant sein. Dabei haben sich bereits einige Methoden wie BIM, Lean und LPS als hilfreich, jedoch noch nicht als „Heilsbringer“ etabliert. Um erfolgreich zu sein, bedarf es:

  • einer Änderung des Mindsets: Zusammenarbeit und Kollaboration an an Stelle von Einzelkämpfertum und Abgrenzung,
  • über den Horizont hinaus mitdenken und sich in das Projekt auch persönlich / emotional einbringen und verbinden; respektvoller Umgang, Wertschätzung und Mut sind persönliche Anforderungsprofile an die Teilnehmer (agile Werte),
  • Planung nicht nur in HOAI-Phasen denken, sondern in Etappen, Loops und Ablauf-Charts,
  • hohe Transparenz durch Kommunikation, Austausch und Wissenstransfer.

-> Anwendung agiler Prinzipien, wie sie in der Softwareentwicklung bereits seit langem erfolgreich gelebt und weiterentwickelt werden.

Die Umkehr

Wird das Ergebnis und der Mehrwert für den Auftraggeber / Bauherren in den Mittelpunkt des Tuns gestellt, so entsteht wie von selbst die innere Motivation eines Jeden das Bestmögliche innerhalb seines Handlungsspielraums für das Ergebnis beizutragen. Dazu bedarf eines Paradigmenwechsels der inneren Haltung; das Bedürfnis des Auftraggebers / Bauherren bestimmt die Aktivitäten und nicht (allein) Vertragsinhalte, Normen und gewohnte Arbeitsschritte. Das Bewusstsein entsteht, dass die Zielerreichung nur gemeinsam gelingen kann – das Bedürfnis nach persönlicher Optimierung ggü. der Optimierung im Ganzen tritt in den Hintergrund.

Folge: Teamgeist, Zusammenarbeit, Vertrauen und Motivation steigen in gleichem Maße wie Qualität, Zufriedenheit, Kostentransparenz und Terminsicherheit.